[Talk-at] Schneeberg, Klosterwappen

[Friedrich Volkmann]

On 02.07.21 18:01, Florian Kratochwil wrote:
> Zur konkreten Frage habe ich keine eindeutige Meinug und bin mit vielen 
> Möglichkeiten einverstanden. Wichtig finde ich, dass man den Schneeberg 
> zusätzlich als Fläche einträgt, damit überhaupt mal ein Renderer die Chance 
> bekommt, es so darzustellen, wie es in Wanderkarten üblich ist.

Dazu muss man sagen, dass Wanderkarten relativ kleine Maßstäbe haben 
(1:25000 bis 1:50000). In großen Maßstäben ist es am besten, den Schneeberg 
nur als Gipfel darzustellen, in mittleren Maßstäben wird man vielleicht 
"Schneeberg" quer drüberschreiben und ein paar Gipfel wie Klosterwappen, 
Waxriegel, Saukogel und Hengst beschriften, und in ganz kleinen Maßstäben 
wird man den Schneeberg überhaupt nicht mehr beschriften, weil sowieso auf 
der ganzen Karte nur Schneeberg ist.

> Meiner Meinung nach ist "der Schneeberg" wirklich der Berg, also das 
> 3D-Gebilde in der Landschaft. Also nicht der Gipfel. Auch, wenn ich nur mit 
> der Zahnradbahn zur Endstation fahre und wieder retour, dann war ich "auf 
> dem Schneeberg".

Auf der Bergstation bist du schon fast ganz oben (1800 m). Wenn du am 
Kahlenberg, Bisamberg oder im Anningerhaus essen gehst, wirst du genauso 
sagen, dass du am Kahlenberg/Bisamberg/Anninger warst – auch wenn du nicht 
ganz am Gipfel oben warst.

Wer den Schneeberg als Fläche mappen will, muss sich erst mal Gedanken darum 
machen, wo er die Grenze zieht. Während bei der Rax ganz klar ist (mit 
Ausnahme der Sonnleiten vielleicht), dass man alles zwischen 
Nassbach/Schwarza/Preinerbach usw. dazu zählt, kommt man beim Schneeberg 
schnell in Verlegenheit. Da ist allein schon zwischen Hoch- und 
Kuhschneeberg ein deutlicher Einschnitt (Frohnbach-/Ross-/Kaltwassergraben). 
Noch mehr zum Krummbachstein und Gahns hin. Wenn du zur Waldburgangerhütte 
raufgehst, wird du nicht das Gefühl haben, am Schneeberg zu sein, sondern du 
bist auf dem Gahns. Wenn du dann noch zum Krummbachstein rübergehst, dann 
schaust du nicht vom Schneeberg hinunter, sondern zum Schneeberg hinüber.

Man müsste also klar zwischen einer Schneeberg-Gebirgsgruppe und dem 
eigentlichen Schneeberg (der wiederum aus Hoch-, Kuhschneeberg und Hengst 
besteht) unterscheiden. Während die gängigen Gebirgsgruppeneinteilungen 
sogar noch den Gfieder und im Norden alles bis zur Mamauwiese dem Schneeberg 
zurechnen, endet im normalen Sprachgebrauch der Schneeberg am Krummbach- 
bzw. Fadensattel.

Wenn man aber den S-N gerichteten Abschnitt des Krummbachgrabens aufsteigt, 
hat man nicht den Eindruck, links den Schneeberg zu haben, sondern man geht 
dem Schneeberg entgegen.

-- 
Friedrich K. Volkmann       http://www.volki.at/
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