[Talk-at] Hausnummern + Hauseingänge / Adressen in Wien?

Friedrich Volkmann bsd at volki.at
Tue Jun 18 09:15:10 UTC 2019


On 17.06.19 14:10, gppes_osm--- via Talk-at wrote:
> Auch wenn ich mich wiederhole: Bei unbekannten Gebaeuden mit komplexer Struktur ist es im Survey oft am einfachsten die Adresse an den Haupteingang zu machen.

Das wird dir in der Wohnhausanlage, in der ich wohne, schwer fallen. Adresse 
aufs Gebäude setzen geht hingegen immer, und ich sehe nicht, was daran 
schwierig sein soll. Im Zeitalter von Orthofotos und Basemap-Basiskarte 
sehen wir sowieso genau, für welche Gebäude-Grundfläche eine Hausnummer 
gilt. In OSM-Urzeiten, wo wir noch mit GPS, Bleistift und Papier die Häuser 
aufnahmen, da wussten wir nicht, wo ein Haus anfängt und das nächste 
anfängt. Aber sogar damals war es nicht zweckmäßig, eine Hausnummer auf 
einen Eingang zu setzen. Sondern wir setzten die Adressnodes dort, wo die 
Nummer angeschrieben ist. Das ist meistens nicht genau über einem Eingang, 
sondern daneben oder an der Ecke eines Hauses. Die Unsitte, Adressen auf 
Eingänge zu setzen, kam erst auf, als die Basemap-Basiskarte und die Daten 
von wien.at für OSM verfügbar wurden. In der Basemap und im Stadtplan auf 
wien.at werden die Hausnummern auf den Eingängen positioniert, und einige 
Mapper glauben, sie müssen das nachmachen. Dabei berücksichtigen sie nicht, 
dass die Voraussetzungen in OSM ganz andere sind als im wien.at-Stadtplan. 
Z.B. ist es in letzterer nötig, die Hausnummer am Gebäuderand anzuzeigen, 
weil es kein addr:street Tag gibt, aus der die zugeordnete Straße 
hervorgeht. Mit der Hausnummer an der Stelle vom Eingang erspart sich der 
wien.at-Stadtplan eine eigene Signatur für den Eingang. Um die Eingänge von 
Shops muss sich der wien.at-Stadtplan nicht kümmern, weil die im 
Datenbestand gar nicht vorkommen. Außerdem ist es eine gerenderte Karte, 
während wir in OSM Rohdaten verwalten.

> Die Privatsphaere der Bewohner ist so am besten gewaehrleistet. Man muss nicht rein um die Struktur des Gebaeudes zu durchschauen, man muss keine Nebeneingaenge suchen, und wenn man einen gefunden haette, muss man nicht an der Tuer ruetteln um zu pruefen, ob das eine zusaetzliche Zugangsmoeglichkeit (fuer das access-Tag) waere.

Wenn dir die Privatsphäre der Bewohner so wichtig ist und du ein Routing zu 
Nebeneingängen vermeiden willst, warum willst du sie dann überhaupt mappen? 
Du hältst legale Besucher von Abkürzungen durch Nebeneingänge ab, gibst aber 
Einbrechern die Information auf dem Silbertablett, wo sie es probieren können.

-- 
Friedrich K. Volkmann       http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria



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