[Talk-at] maxspeed=signals vs. maxspeed:variable=yes + maxspeed=x

martinq osm-martinq at fantasymail.de
Sun Dec 21 20:03:53 UTC 2014


Am 21.12.2014 um 18:49 schrieb Norbert Wenzel:
>> 1) maxspeed ist eben als maximale (rechtliche) Höchstgeschwindigkeit
>> definiert worden. Die Tatsache, dass der Wert von maxspeed in der Praxis
>> nicht gefahren werden kann und für das Routing nicht immer passt, ist
>> ein Problem von maxspeed selber -- und unabhängig von Signalanlagen.
>> Versuche mit maxspeed:practical gibt es, so recht durchgesetzt hat es
>> sich nicht (siehe letzter Absatz im Posting).
>
> Es geht mir nicht um praktische Geschwindigkeiten sondern um die
> rechtliche Begrenzung, die die meiste Zeit aktiv ist.
[...]
> Keine Frage. Aber an Stellen wie dem IGL auf der A1 in OÖ bei Linz ist
> imo die meiste Zeit ein 100er (ab Landesgrenze NÖ/OÖ bis zum
> Autobahnkreuz, wo sowieso immer 100 gilt) und die Maximalgeschwindigkeit
> dort wäre 130.

"Meiste Zeit" ist zwar formal gesehen ein objektiver Ansatz, er ist aber 
in der Praxis deutlich schwerer zu erfassen [es ist ja schon die 
maximale Höchstgeschwindigkeit nicht ganz unproblematisch und benötigt 
einige Fahrten/Beobachtungen] und mit mehr Konflikten behaftet, weil die 
eigenen Autofahrten leider nicht gleichmäßig über die Zeit verteilt 
sind. Ebenso stellt sich die Frage des Beobachtungszeitraums, gerade 
beim IG-L. Im Winter wird's vermutlich schlimmer sein, ebenso am Tag vs. 
Nacht, ebenso gibt es jahreszeitlichen Schwankungen, Monate können daher 
unterschiedlich sein.

Leider konnte ich keine IG-L Fakten über den Abschnitt A1 bei Linz 
finden, aber IG-L-Anlagen sind typischerweise "nur" 30%-50% der Zeit 
aktiv [gilt das nun als "meiste Zeit"?]. Für den durchschnittlichen 
Pendler kann sich das trotzdem wie 100% anfühlen, weil der fährt ja 
nicht in der Nacht, Samstag oder Sonntag, sondern in der Emissionsspitze 
am Morgen und Abend. Für den Fall A1 bei Linz kann es aber durchaus 
anders sein, ich hab' leider keine Daten dazu gefunden.

Es stellt sich die Frage, ob man für Spezialfälle* eine problematischere 
'maxspeed' Definition in Kauf nehmen will.

Meiner Meinung nach müsste man das Problem mit einer Lösung für ein 
Default-Routing-Geschwindigkeits-Profil anpacken [ideal mit conditionals 
für Zeitabhängigkeiten, etc.], wenn diese Information überhaupt in die 
OSM-Datenbank gehört. Am Ende wäre es viel Aufwand mit (im Verhältnis 
zum Aufwand) wenig Genauigkeits-Verbesserung, weil die Verwendung von 
Echtzeit-Verkehrsdaten solche statischen Angaben wohl immer schlagen 
werden, wenn es um Fahrten im Berufsverkehr geht, bei denen eben die 
Fahrtzeit ein wichtiger Aspekt ist. OSM ohne weitere Datenquellen wird 
wohl auf absehbare Zeit mit machbarem Aufwand nur für 
Schönwetter-Sonntagsfahrten realistische Werte liefern können.

* in Österreich, international muss das nicht so sein, aber alle 
Diskussionen und RFCs haben in der Richtung noch nichts ergeben.

Gruß
martinq

Off-Topic: Ich bin beim Recherchieren auf folgenden Fun-Fact gestoßen: 
Ohne IG-L ist die tatsächlich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit von 
PKWs 123 km/h, mit IG-L dem 100er 113 km/h...





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