[Talk-at] Gehsteige (war: das 'new barrier types' proposal)

Markus Straub markus.straub.at at gmail.com
Sun Sep 4 20:06:39 UTC 2011


grüß euch,

ich muss mich auch noch in die dikussion einklinken.

zum argument "parallele fuß/radwege zu straßen sind zu kompliziert zum 
routen möchte ich folgendes sagen (nachdem ich mich beruflich mit 
routing beschäftige):
diese vielzahl an wegen macht einem modernen router nichts aus. klar 
dauert es ein bisschen länger bei mehreren wegen, aber nur marginal. die 
lösung zur komplexitätsreduktion beim routen ist in der literatur unter 
'contraction hierarchies' bekannt und macht es möglich, dass z.B. die 
OSRM in ein paar millisekunden eine route von berlin nach paris 
berechnen kann.

// bis hierher bin ich mir sicher,
// darunter beginnt wohl persönliche meinung und spekulation

weil du (norbert) das schöne beispiel alserbachstraße gewählt hast: eben 
wegen der hohen komplexität dieser straße (und kreuzungssituation) wäre 
es für's routing (von allem außer autos) wünschenswert möglichst viele 
der genannten details zu wissen.
es macht z.b. schon einen unterschied ob die schienen direkt befahren 
werden oder die staßenbahn getrennt wird, schwellen vorhanden sind oder 
nicht (auto überholt radfahrer und kann ausweichen oder nicht), welcher 
teil der straße welchen belag hat und wo genau die fuß- und radübergänge 
sind.


ich denke die lösung liegt im mittelweg zwischen alles in einen way und 
für alles einen eigenen way.
radwege mäandern meist von/zur straße hin/weg, mit bäumen, parkenden 
autos oder doch keinem abstand zur straße, da ist es teilweise praktisch 
einen eigenen weg zu zeichnen.

ein wichtiges argument für getrennte wege ist möglicherweise, dass die 
interessensgebiete der mapper so gebündelt werden, die tagmenge pro way 
übersichtlich bleibt und so wenig versehentlich zerstört wird?


auch eine komplexe situation wo es noch eine schöne herausvorderung wäre 
fußgängerrouting zu betreiben, das schottentor:
http://radlkarte.at/?zoom=18&lat=48.2139&lon=16.36248&layers=B000

best,
markus


On 2011-09-04 19:53, Norbert Wenzel wrote:
> On 09/04/2011 05:44 PM, Flaimo wrote:
>> wenn jemand der meinung ist, dass getrenntes erfassen noch
>> schwachstellen hat, dann soll er ein proposal zur verbesserung
>> schreiben, aber bitte empfehlt dann nicht als gegenargument eine
>> ungenauere art zu mappen anno 2008.
>
> Ok, nehmen wir mal unser Lieblingsbeispiel hier her, die Alserbachstraße.
>
> Gehwege auf beiden Seiten, Radstreifen auf beiden Seiten, in jeweils
> eine Spur und in der Mitte noch zwei betonierte Straßenbahngleise, vom
> Verkehr durch Schwellen getrennt, die zwar theoretisch befahrbar,
> praktisch aber verboten sind. Jetzt zählen wir mal die Ways.
>
> 2x Gehsteig
> 2x Gehsteigkante (Barrier, is ja schließlich nicht für Rollstuhlfahrer
> geeignet)
> 2x Radstreifen
> 2x Fahrstreifen
> 2x Schwelle (Barrier, ist ja schließlich für irgendwen sicher auch ein
> Problem)
> 2x Schiene
>
> Das ergibt 8-12 Ways (je nachdem ob ich die barriers auch einzeichne und
> ich mich nicht verzählt hab).
>
> Die Alserbachstraße kreuzt die Lichtensteinstraße. Die hat jeweils zwei
> Spuren an der Kreuzung und zwei Gehsteige. Wobei die Gehsteige nicht so
> einfach hergenommen werden können, denn schräg läuft auch noch die
> Boltzmanngasse hinein.
>
> Gehen wir hier mal an der Kreuzung der Einfachheit halber von 6 Ways für
> die Liechtensteinstraße aus und ignorieren die Boltzmanngasse.
>
> Wenn ich das jetzt richtig rechne haben wir für die eine Kreuzung 48
> Schnittpunkte. 48 Punkte an denen ein Router testen muss, ob er da
> entlang fährt.
>
> Also lassen wir mal die Schwierigkeiten bei Editieren dieser Wege auch
> noch weg. Solang du mir keinen Rechner hinstellt, der den Sauhaufen
> Rendern kann und dann auch noch sinnvolle Routing Informationen erzeugt,
> bleib ich bei 2008.
>
> Btw. der Vorteil eines Plans ist die Abstraktion. Wenn du ein Luftbild
> abmalen willst, dann tu das, aber erwart bitte nicht, dass ein Computer
> mit den Unmengen an Daten dann auch noch rechnen kann.
>
> So, Ende der Polemik.
> Norbert
>
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