[Talk-at] Hausnummern + Hauseingänge / Adressen in Wien?
Friedrich Volkmann
bsd at volki.at
Tue Jun 18 07:56:45 UTC 2019
On 18.06.19 00:36, Kevin Kofler wrote:
> Ich hatte mal eine Lehrveranstaltung in der Liechtensteinstraße 22. Dort
> gibt es mindestens 3 getrennte Gebäudeteile: vorne im Erdgeschoß ein
> Supermarkt, über dessen Eingang logischerweise nur der Supermarkt selbst
> erreichbar ist, dahinter ein Stiegenhaus mit Lift, von dem aus der gesuchte
> Raum aber auch nicht auffindbar war, und ganz hinten ein Stiegenhaus ohne
> Lift, über das ich von Ortskundigen hinaufgeschickt wurde. Dabei hatten die
> Gebäudeteile nicht einmal getrennte Adressen!
Ich kenne das Gebäude nicht. Im Moment hat hat es in OSM die Hausnummer
22-22a. Daran ist was faul, denn Hausnummern mit a, b... werden in Wien dann
vergeben, wenn ein neues Haus eingefügt wird und man nicht die Nummern aller
folgenden Häuser erhöhen will. Hausnummern mit "bis" werden im umgekehrten
Fall vergeben, nämlich wenn dort, wo früher 2 Häuser waren, jetzt nur noch 1
großes ist und man in den Hausnummern keine Lücke lassen will. Im konkreten
Fall trifft beides nicht zu und es spricht somit nichts dagegen, dem Haus
einfach die Nummer 22 zu geben. Auch der Spar hat laut Website nur die
Hausnummer 22 und nicht 22-22a. Dort, wo in der Basemap die Nummer 22A
anzeigt, sieht man in Google Streetview tatsächlich einen Eingang mit der
Nummer 22A, aber wohlgemerkt mit großgeschriebenem A, und es ist
hochgestellt. Weiß jemand, was diese Großbuchstaben bedeuten?
Diesen Eingang kannst du nicht meinen, denn das A wär dir aufgefallen. Dein
Stiegenhaus mit Lift muss also irgendwo im Durchhaus sein und das ohne Lift
dahinter im Hof (Node 1708783545). Dessen Tagging (access=customers) passt
aber nicht zu deiner Angabe, dass dort eine LVA stattgefunden hat. Und in
der Basemap steht da die Stiegennummer 4 – doch wo ist die Stiege 3? Die
wird in der Basemap unterschlagen. Wenn dort Stiegennummern angeschrieben
sind, dann hättest du nicht rätseln müssen, welche Stiege die richtige ist.
Jedenfalls sieht man in diesem Fall, dass es nichts bringt, die Hausnummer
an den Haupteingang zu setzen, denn der Spar ist so weder auffind- noch
routbar (selbst wenn sein Eingang gemappt wäre), und auch zu dem Eingang, wo
deine LVA stattfand, wärst du nicht hingeroutet worden.
Wenn man die Hausnummer aufs ganze Gebäude setzt, können Anwendungen dem
Benutzer wenigstens die Ausdehnung des Gebäudes anzeigen, in dem er sein
Ziel suchen muss. Und wenn der Hörsaal oder das Institut als POI gemappt
ist, dann ist sogar klar, auf welcher Seite des Gebäudes man zum Suchen
anfangen muss. Einen Eingang beim Routing sicher zuordnen geht nur mittels
Indoormapping. Beim Spar ist das ganz einfach: Man muss ihn nur flächig
mappen, und der Eingang schließt dann direkt an. Bei der LVA müsste man
zusätzlich zum Institut auch das Stiegenhaus und ggf. einen Korridor mappen
um die Verbindung herzustellen. Ich weiß nicht, ob irgendein Router das
überhaupt schon kann, aber die Firma Merz (alias Weltstaat) hat in Wien
schon alle U-Bahn-Stationen in OSM mit solchem Indoormapping zugepflastert,
und die werden das nicht aus Idealismus gemacht, sondern einen konkreten
Zweck damit verfolgt haben.
--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria
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