[Talk-at] Mappen von Gehsteigen

Martin Raifer tyr.asd at gmail.com
Tue Feb 25 08:56:10 UTC 2014


Ich war anfangs auch kein Freund des Gehsteig-Mappings. Mittlerweile finde  
ich aber, dass das sehr wohl sinnvoll sein kann, und zwar aus folgenden  
Gründen:

1. Es ist einfach intuitiver jeden getrennten Verkehrsweg extra zu mappen:  
Es benötigt keine Einlese-Arbeit im Wiki (seinen wir mal ehrlich, kein  
Mensch liest sich das Wiki durch bevor man anfängt zu mappen). KISS [1]
2. Man erhält akkuratere Geometrien. Sehr viele Kreuzungen lassen sich mit  
den jeweiligen Fußgängerkreuzungsmöglichkeiten gar nicht anders erfassen.
3. Attribute der Straße treffen oft nicht auf die Gehsteige zu und  
umgekehrt (z.b. Oberfläche, Breite, Hindernisse, Stufen, etc.). Man  
_könnte_ vieles davon auch über komplexe Attribute abbilden, aber das  
erfordert wieder mehr Einarbeitung -> siehe Punkt 1.
4. Wenn zwischen Straße und Gehsteig sich trennende Elemente (z.B. Bäume  
einer Allee, kleine Mauer, Randsteine, etc.) befinden können diese auch  
nicht topologisch korrekt platziert werden ohne separatem Gehsteig.

Für ein gescheites Rollstuhlfahrer-Routing benötigt man relativ  
detaillierte Daten über die Geometrie und Beschaffenheit der Gehsteige.  
Ich sehe dafür keine praktikable Alternative zum separaten  
Gehsteig-Mapping.

Natürlich ist in vielen Fällen das Mappen als Attribut der Straße im  
ersten Moment erstmal "gut genug". Trotzdem finde ich nicht, dass man  
Leuten, die die Qualität der OSM-Daten verbessern wollen, das verbieten  
sollte.

Ich sehe auch nicht, was denn gegen das Gehsteig-Mapping spricht? Außer,  
dass man einen etwas längeren Verkehrswege-Graphen zu verwalten hat – aber  
das scheint bei allen anderen Arten von Micromapping (3D-Gebäude, einzelne  
Spielzeuge in Spielplätzen, …) ja kein Problem zu sein.

Schöne Grüße
Martin

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip




More information about the Talk-at mailing list