[Talk-at] Straßenbahnen in Linz (war: Spurmapping Stra?enbahn: Heute mal Wien (Norbert Wenzel))

Boris Cornet borisC at osm-at.org
Tue Jan 24 11:02:17 UTC 2012


Hallo!

Heute (24. Jänner) um 11:09 verlautete Holger Schöner:
> Hallo Boris (und andere),

> On Tue, 24 Jan 2012 10:28:57 +0100, Boris Cornet <borisC at osm-at.org>
> wrote:
>> Das Datenbankmodell von OSM führt nicht baulich getrennte Straßen -
>> egal mit wie viel Spuren - als einen Strang. Es ist nicht logisch,
>> dass Schienen, die Teil der Fahrbahn sind, unabhängig davon
>> eingezeichnet werden sollten. Daher werden Schienen, die Teil der
>> Fahrbahn sind, eben als genau das, nämlich TEIL DER FAHRBAHN 
>> eingetragen, und die Zahl der Schienenpaare angegeben.
>> 
> Ein Vorschlag, der sicher diskutabel ist, ...  Das
> Mappen auch der Richtungsfahrbahnen der Straße (wenn nötig nicht nur mit 2
> Ways sondern notfalls auch mehr; oft sollten aber 2 Stück ausreichen) als
> eigene Ways (natürlich mit oneway, und entsprechenden Abbiegerelationen,
> damit man nicht um 180° geroutet wird, wo diese zusammen treffen).

> Was spricht konkret gegen diesen Vorschlag?
Nun, ja, ein paar Nachteile fallen mir schon ein:
 - die erhöhte Komplexität
   - führt zur vermehrten Fehlern
   - hebt den Einstiegslevel für Anfänger und behindert dadurch das
     Wachsen der Userbasis
 - eine Fahrbahn ist nun mal eine (1) Fahrbahn, und dieses Faktum äußert
   sich auch dadurch, dass man aus Hauseinfahrten in beide Richtungen
   einbiegen kann. Wenn man quasi virtuelle Richtungsfahrbahnen
   einführt, werden die Router sehr merkwürdige Fahrinstruktionen
   produzieren (biegen sie nach rechts, nach 30 machen sie eine
   Wende). Nun könnte man das abfangen, in dem man einen neuen
   Relationstypus einführen würde, aber das würde die Komplexität
   nocheinmal in die Höhe treiben, auch für die Router.

Daher plädiere ich ja dafür, ein eigenes micromapping layer zu
schaffen, denn die Vorteile des micromapping sehe ich schon auch. Hier
könnte man dann tatsächlich jeden Fahrstreifen, jedes Geleise, und
natürlich auch Radwege, Gehsteigkanten, Baumscheiben, Poller, Geländer
und was weiß ich noch alles einzeichnen (ich wette, früher oder später
kommen dann noch Kanaldeckel dazu und eines Tages wir es wohl eine
tagesaktuelle Kaugummi-und-Hundescheiße-auf-der-Straße-Karte geben).

Leider ist aber micromapping nicht wirklich kompatibel mit dem
Anspruch von OSM, und dass die Daten auf allen Zoomlevels und für alle
Anwendungsfälle funktionieren müssen. Ich gebe zu, dass die
Implementierung eines micromapping layers ein ziemlich schwieriges
Unterfangen ist (die Synchronerhaltung mit dem klassischen OSM-Datensatz
ist dabei der Knackpunkt), aber dennoch halte ich es für den besseren
Weg. Nur so wird man es schaffen, die entgegenläufigen Bestrebungen
Abstraktion (die u.a. für's Routing und für die Darstellung auf
niedrigen Zoom-levels essentiell sind) und Detailgenauigkeit unter
einen Hut zu bringen.

> (...zerstörte Nahverkehrsrelationen sollten dabei nicht sein), dann
> sollte das  auch nicht gleich bekämpft und rückgängig gemacht
> werden.
Dass es gewisse regionale Unterschiede gibt, ist nichts neues. Und
wenn sich in der einen Stadt ein anderes System durchgesetzt hat,
dann ist das auch nicht weiter schlimm, im Gegenteil, da kann man die
Vor- und Nachteile des jeweils anderen Ansatzes studieren.

Nur ein wüstes Durcheinander, das ist nicht zweckvoll. Und leider ging
bisher in so gut wie in allen Fällen in dem wüsten Durcheinander das
ohnehin hochfragile ÖPNV-Relationsnetz flöten.

-- 
MfG,
   Boris






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