[Talk-at] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen

Soldier Boy soldierboy2000 at gmail.com
Tue Feb 28 17:56:57 UTC 2012


Dann Versuch ich mal die Fragen von meiner Seite aus soweit ich kann zu
beantworten. Werd einige Punkte sicher später noch ergänzen.

> Hier die Fragen: ****
>
> ** **
>
> -          Was ist OSM und warum kann ich mich als z.B. Mountainbiker
> oder Tourist auf Karten dieser Art verlassen?****
>
> Da die Karte genau von solchen Leuten erstellt wurde. Mountainbike
> strecken werden zb eher von Mountainbikern eingetragen. Also warum soll man
> sich selber etwas zu fleiß falsch eintragen? Es gibt zwar immer ein paar
> Leute die meinen sie müssen unbedingt sachen von anderen zerstören, jedoch
> sind die so in der Minderheit und falsches wird schneller als man schauen
> kann gefunden und wieder richtiggestellt.
>
> -          Sogar offizielle Stellen greifen gerne auf die Arbeit von
> OS-Mappern zurück – so stellt das LFRZ z.B. gratis über geoimage sehr
> genaue Orthofotos zur Bearbeitung zur Verfügung. Welche OSM-Projekte gibt
> es denn, die auf diese Kooperation zurückzuführen sind? Warum verlässt man
> sich auf die Arbeit von einigen unkontrollierten, engagierten OS-Mappern?
> Werden die Daten, die bei solchen Projekten gesammelt werden, irgendwie
> kontrolliert? (*Da hätte ich gerne ein bis zwei besondere, aufregende
> Beispiele von Projekten und einen feurigen Vortrag, dass OSM Sachen kann,
> die die institutionalisierte Kartografie nicht kann (z.B. Rollstuhlwege
> durch die Stadt)*.)****
>
> Direkt OSM-Projekte würd ich jetzt nicht sagen. Aber zb sind fast alle
> Häuser etc durch diese Luftbilder entstanden (Bing natürlich auch). Weiters
> würd ich hier die ganzen ODG Projekte ansprechen. zb in Wien und Linz die
> importe diverser Dinge und den Stadtplan von Wien zum abzeichnen.
>
> Genau um das angagierte geht es hier doch. Es ist SEHR viel arbeit und die
macht man nicht zum Spaß. Die Leute die hier mit machen wollen auch
wirklich was erreichen und zeigen können: Schau das ist von mir.
Kontrolle auf Wiki basis und durch analyse Karten/Tools. Also die Mapper
kontrollieren sich gegenseitig und zeigen den anderen wo sie fehler gemacht
haben und wie es besser geht. Außerdem gibt es Analyse Karten/Tools wie
sand am meer. OpenStreetBugs, keepright, OpenStreetMap Inspector um nur die
wichtigsten zu nennen.
Hier mal ein Link zu den ganzen Karten die verfügbar sind (es sind noch
sicher viele mehr):
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/List_of_OSM_based_Services

> -          Sie haben mir mit der Karte von Gaza gezeigt, dass OSM dort
> hinkommt, wo teilweise nicht einmal Google hinblickt. OSM spielt in Krisen-
> und Katastrophengebieten eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, schnell
> neue Pläne zu erstellen. Wie sind solche akuten Hilfsaktionen organisiert? (
> *Gibt es da z.B. so etwas wie eine Task Force, die dann gezielt in dieses
> Gebiet fährt, oder machen das Ansässige? Zusammenarbeit mit Militär u.Ä.?
> Gibt es solche Einsätze auch in Österreich zum Katastrophenschutz?
> Hochwasser o.Ä. )*****
>
> Hier für gibt es eine eigene "Arbeitsgruppe" oder wie man dazu sagt. Die
> "HOT" (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Humanitarian_OSM_Team). Diese
> Koordiniert die ganzen Aktionen. Wenn mal wieder eine neue ist schließen
> sich in kürzester zeit viele user (ich würd sagen bis zu 1000 user je nach
> größe des projektes) an. Von Österreich wüsst ich noch nichts. Hier gehts
> es eher um wirklich GROßE projekte. Wie Haiti, Flut in Japan etc.
>
> -          Google oder Bing Map à was ist Ihnen sympathischer?****
>
> kommt draufan was ich damit machen will. Zurzeit ist mir bing lieber da
> die besser luftbilder in meiner gegend haben =)
>
> -          Wanderkarte vs. OSM vs. Navigerät à was ist überlegen?
> Inwiefern?****
>
> Wanderkarte -> für lange ausflüge da keine batterien
>
>  Navi für den rest bzw dort wo kein guter gps empfang ist auch karte.
OSM -> das ist kein eigener punkt. Es gibt OSM karten zum ausdrucken und
auch zum raufladen auf navis. Also da macht OSM eher die Datenqualität etc
aus.

> -           Ein paar Facts und Figures: ****
>
> ** **
>
> Wie und wann ist OSM entstanden?
>
> Gründer: Steve Coast im Jahre 2004 (glaub ich). Angefangen rein mit GPS
geräten.

> ****
>
> Wieviele Menschen arbeiten in Österreich ca. an OSM-Projekten?
>
> Sehr aktive: ~25
Insgesamt die je etwas in österreich gemappt haben: ~2500

> ****
>
> Welche Flecken in Österreich sind noch weniger gemappt?
>
> Alpine Gegenden. Also alles was weit von einer größeren Stadt weg ist. bzw
alles was weg von sehr aktiven mappern ist. (die ~25 aktiven mapper machen
ca 90-95% der daten aus)

> ****
>
> Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was ist
> (noch) Utopie?
>
>  GeoAtlas (TomTom) und Navtech (Nokia) vom Markt verdrängen und OFFENE
lösungen durchsetzen.
Im Bezug auf die Daten: ALLES was irgendwie mit einer Georeferenz zu tun
hat darstellen. (es werden schon kanaldeckel eingetragen *lol*) Sich auf
längere sicht bisschen professioneller dinge durchsetzen. Also schön mit
Relationen arbeiten wie das ÖPNV Schema. Ja es wird schwerer für
neueinsteiger aber wir brauchen eine gute Datenstruktur.
Weiters was ich mir wünsche: Komplettes landuse/landcover der ganzen Welt
(kein fleckchen frei), indoor mapping, underground mapping (wird schon zum
teil), echtes 3D Mapping und nicht 2,5D


Falls ich falsche Sachen gepostet habe bitte mich korrigieren.

LG Thomas
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