[Talk-at] Probleme mit User / Qualitätsoffensive Salzburg usw.

Kevin Kofler kevin.kofler at chello.at
Fri Jan 1 15:40:04 UTC 2021


Johann Haag wrote:
> Ich habe nie definiert die basemap nachbauen zu wollen. Vermessungsdaten
> benötigen etwa ein halbes Jahr -oder länger- um als Gebäudeumriss in die
> basemap zu gelangen. Das ist für OpenStreetMap viel zu langsam.
> Vermessungen werden bei weiteren Gebäudeveränderungen kaum noch
> aktualisiert. Es mag da und dort hochwertige vermessene Umrisse in der
> basemap geben, die meisten neueren Umrisse stammen aber offensichtlich aus
> einer maschinellen KI Erfassung.  Sprich die basemap ist nicht schlecht,
> jedenfalls selten aktuell, und bildet vielfach entgegen der osm-wiki
> Empfehlung den Grundriss eines Gebäudes zu zeichnen, nur die
> Dachaußenkante ab. Speziell innerörtlich gewinnt man in OSM durch das
> befolgen der OSM Wiki Empfehlung den Gebäudegrundriss zu zeichnen viel
> Raum für wertvolle Straßen Details.

Was mir aber immer noch fehlt, ist ein Plan, von wo du den Grundriß des 
Gebäudes mit einer vernünftigen Genauigkeit herbekommen willst, wenn dieser 
weder auf dem Luftbild, noch auf der Basemap, noch auf den OGD-Karten des 
jeweiligen Bundeslandes ersichtlich ist (weil überall nur die Dachaußenkante 
eingezeichnet ist).

> Es mangelt der basemap also vor allem an brauchbarer Aktualität, und
> neuerdings sind sogar Google Luftbilder noch aktueller. Wenn amtliche
> Stellen auf ihren Lokalvorteil Luftbildhoheit verzichten, dann ist das
> bizarr.

Das ist schlicht und einfach eine Kostenfrage. Google hat sehr viel Geld. Da 
kann eine Behörde mit Steuergeld nicht immer mithalten. Meiner Erfahrung 
nach sind jedoch zumindest in Wien die Luftbilder der Stadt Wien (OGD 
Orthofoto) in der Regel aktueller als die von Bing und wahrscheinlich auch 
Google (wobei ich in der Regel nicht auf das Google-Bild schaue, weil wir 
von dem nicht abzeichnen dürfen).

> Meine bisherige Arbeitsweise war folgendermaßen. Ich erhalte von Gemeinden
> Adresspunkte, und zeichne aus einer Begehung den Umriss der Grundmauer
> ein. Ist etwa bis spätestens innerhalb von drei Jahren ein Luftbild
> verfügbar. So verwende ich dieses um meine Handzeichnung nachträglich zu
> verbessern.

Das beweist, daß deine Begehung eben keine ausreichende Genauigkeit ergibt, 
wenn du dann in den Luftbildern nachschauen mußt. (Hätte mich bei den 
bekannten Einschränkungen in der Genauigkeit von GPS-Geräten auch gewundert, 
wenn es nicht so wäre.) Nur sind in diesen Luftbildern die Grundrisse ohne 
Dachüberhang eben nicht sichtbar, womit wir wieder beim "Rätselraten" wären.

> Zu diesem Zeitpunkt könnte man den basemap.at layer hinzuziehen. So wie
> ich das in den basemap Lizenzbedingungen gelesen habe, ist systematisches
> abzeichnen aber nicht erlaubt, und wir könnten in osm auch niemals dem
> Anspruch der basemap gerecht werden, eine verbindliche Qualität angelehnt
> an Vermessungsdaten aufrechtzuerhalten. Daher kann uns auch nicht die
> talk-at community hier, die Nutzung der basemap erlauben, außer man
> deklariert sich als offizielles BEV Sprachrohr.

Welcher Teil der CC-BY-Lizenz verbietet systematisches Abzeichnen?

Der strittige Punkt kann höchstens sein, wie genau die Namensnennung zu 
erfolgen hat, aber da ist dann auch egal, ob "systematisch" oder anders 
abgezeichnet wird.

Soweit ich (als Nichtjurist, daher keine Rechtsberatung!):
https://www.basemap.at/downloads/basemapat_Copyright.pdf
verstehe (erstes Beispiel auf Seite 2), sollte es genügen, die Basemap in:
https://www.openstreetmap.org/copyright
einzutragen, wie es bereits für die OGD der Bundesländer Wien, Vorarlberg 
und Tirol geschehen ist. Möglicherweise sind sogar die bestehenden 
source=basemap.at Tags bereits genug.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:AT/basemap
gibt die Basemap jedenfalls ausdrücklich als zulässige Datenquelle zum 
Abzeichnen an.

> Meine neue Vorgangsweise bezieht künftig mittels einer 360 Grad Kamera,
> selbst erstellte Umgebungsfotos mit ein. Erfahrungsgemäß weicht aber eine
> Schätzung anhand einer Begehung oder abzeichnen von Fotos, in
> bizarrerweise von tatsächlichen Geometrien ab. Man kann aber hierbei die
> Funktion von Gebäudeteilen, den Zufahrtsbereich, den Eingang und sonstige
> Lageinformationen eindeutig bestimmen, das ist für OSM gut.

Der Satz "Erfahrungsgemäß weicht aber eine Schätzung anhand einer Begehung 
oder abzeichnen von Fotos, in bizarrerweise von tatsächlichen Geometrien 
ab." beschreibt genau das Problem mit dieser Vorgangsweise.

Es fehlt also immer noch eine praktikable Möglichkeit, die Grundrisse ohne 
Dachüberhang exakt zu bestimmen. Mangelns einer derartigen Methode sehe ich 
keine andere sinnvolle Möglichkeit als das Einzeichnen des auf dem Luftbild 
ersichtlichen Umrisses, wo dann das Dach halt dabei ist. In der Regel dürfte 
es sich nur um wenige Zentimeter handeln. Und es ist halt leider von Haus zu 
Haus verschieden, bzw. auch von Kante zu Kante (auf den Seiten gibt es in 
der Stadt normalerweise keinen Überhang, damit das Nachbarhaus direkt 
anschließen kann, wenn dies nicht ohnehin bereits der Fall ist), deshalb 
halte ich ein Schrumpfen der Umrisse um ein konstantes Offset nicht für 
sinnvoll.

        Kevin Kofler




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