[Talk-at] zweisprachige Ortsnamen/Tafeln
Friedrich Volkmann
bsd at volki.at
Mon Nov 19 10:58:33 UTC 2018
On 19.11.2018 03:37, Kevin Kofler wrote:
> Martin Brunner wrote:
>> Das Name ist daher sicher nicht "old", weil sogar extra beschildert, und
>> deutsch als Minderheitensprache anerkannt.
>
> Da gebe ich dir recht. (Nur warum verwendet hier in Österreich keiner mehr
> den deutschen Namen?)
Das hat mehrere Gründe: Erstens dass in Österreich auf Straßen-Wegweisern
nach Sopron usw. die Namen in der jeweiligen Landessprache stehen. Gleiches
gilt für Anzeigen und Durchsagen auf Bahnhöfen ("Zug nach Breclav fährt
ein"). Zweitens der eiserne Vorhang und die Vertreibungen durch
Benes-Dekrete usw., wodurch die Orte jenseits der Staatsgrenze den
Österreichern fremd wurden. Drittens die Landkarten/Atlanten, wo heute
ebenfalls meist die Ortsnamen in der Landessprache drinstehen. Wenn die
Leute also überall nur noch Sopron und Bratislava lesen und hören, wie
sollen sie dann noch die deutschen Namen wissen, geschweige verwenden?
Bei Sopron kommt noch hinzu, dass es kürzer und leichter auszusprechen ist
als Ödenburg. Aus dem selben Grund sagt ja auch keiner mehr
Griechisch-Weißenburg zu Belgrad. Hingegen werden Székesfehérvár, České
Budějovice und Szczecin weiterhin für viele Österreicher unaussprechbar bleiben.
--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria
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