[Talk-at] Die Rückkehr des Peter-Paul-Berg
Friedrich Volkmann
bsd at volki.at
Tue Jul 17 12:05:44 UTC 2018
On 17.07.2018 07:36, Norbert Wenzel wrote:
> Wobei der User damals peterpp hieß und der aktuelle Edit von einem
> anderen Usernamen stammt. Wir können also auch hier nur vermuten, dass
> es sich um dieselbe Person handelt, wissen tun wir's nicht.
Ich dachte zuerst auch: anderer User, anderes Jahr, anderer Editor, andere
Sprache im Changeset-Kommentar. Aber das passierte schrittweise (den Editor
wechselte er schon im Wechsel zum zweiten User "Fotoalben"), und bei beiden
neuen Usern war der Gipfelname der erste Edit. Darum ist es ziemlich
offensichtlich, dass dahinter die selbe Person steht.
> Dagegen spricht imo, dass es jetzt glaub ich ruhig ist und kein Editwar
> startet wie beim letzten Mal.
Vielleicht hat er den Revert nur noch nicht bemerkt. Wenn du herausfinden
willst, ob willebrord=peterpp ist, dann schreib willebrord an. Wenn er dir
antwortet, hast du gewonnen, und wenn nicht, dann ist eh alles klar.
> Es gibt auf
> den Hügeln (ich sag jetzt bewusst nicht Berg) rund um Wien einige
> Kreuze, mal etwas schöner, mal so Peter-Paul-mäßig und noch
> selbstgestrickter die einige Zeit lang da sind und auch wieder
> verschwinden. Ich geh da eher davon aus, dass die wohl alle von
> irgendwem hingestellt werden und genauso irgendwem dann wieder entfernt
> werden. Die Frage die sich mir stellt ist, ob so ein Kreuz jetzt
> ausreicht (und für einen Mapper der nur das Kreuz und nicht diese
> Diskussion sieht, muss das schon ausreichen) oder ob wir sagen, dass es
> in Österreich oder nur rund um Wien keine Benennungen von Bergen mehr
> gibt, es sei denn das BEV/die Stadt Wien oder sonstwer führt den Namen.
>
> Wir sind jetzt also offiziell sowas wie die Wikipedia und führen eine
> Relevanzdiskussion... *scnr* ;-)
Relevanz heißt in der Wikipedia, dass Infos von den Leuten mit Commitrecht
als wichtig genug befunden werden, um in einer Enzyklopädie aufscheinen zu
dürfen. Ein Bergname in Wien wär nach Wikipedia-Maßstäben durchaus relevant,
während die hunderttausend Adressen mitsamt den Gebäuden mangels Relevanz zu
löschen wären.
Wir sind zum Glück nicht die Wikipedia. Wir dürfen Daten aufnehmen ohne vom
persönlichen Interesse eines Obergschaftlhubers abhängig zu sein.
Aber die Daten sollten halt stimmen. Und das ist halt ein Problem mit
Bergnamen. Welcher ist richtig, welcher falsch? Die Position und Seehöhe
kann man mittels GPS oder Laserscan zwar mit einer gewissen Ungenauigkeit,
aber doch objektiv ermitteln, einen Bergnamen nicht. Den Bergnamen kann man
nur aus der Literatur, aus anderen Karten, aus mündlichen Angaben oder aus
den Angaben vor Ort übernehmen. Angaben vor Ort können wie beim
Peter-Paul-Berg gefälscht sein, aber auch die amtlichen Daten sind nicht
zuverlässig. Sie sind vor allem nicht vollständig, aber genauso enthalten
sie umgekehrt auch Fantasiedaten, z.B. ist in der ÖK50 auf der Hohen Wand
ein "Grafenberg" und am Nordhang der Großen Scheibe eine Höhle eingezeichnet.
Meiner Meinung nach sind neue Karten die am wenigsten zuverlässige Quelle
für Namensgut, denn alle Angaben darin sind entweder aus älteren Karten oder
aus Angaben vor Ort übernommen. Es ist also immer eine Primärquelle
verfügbar, die natürlich vorzuziehen ist, weil bei jedem Mal Abschreiben
Fehler passieren können (stille Post). Beispiel: die Flurnamen in der
Basemap sind fast alle aus den alten Katasterkarten übernommen. Das sind
lauter kleine Zettel, wo oft an den Rand zur Orientierung der Name eines
Tals, Berges oder Waldes etc. hingeschrieben wurde, die auf dieser Seite,
aber außerhalb des Blattes oder der Gemeinde liegen. In der Basemap fehlt
dieser Bezug, und darum sollte man Flurnamen möglichst nicht direkt aus der
Basemap abschreiben.
Natürlich sind auch in alten Karten die Angaben nicht immer richtig, viele
wurden bei neueren Landesaufnahmen korrigiert. Heute macht das BEV aber
keine Landesaufnahmen mehr. Darum sehe ich bei den Karten die zuverlässigste
Quelle dort, wo die letzte Landesaufnahme passiert ist, und am
zweitzuverlässigsten ist die nächstältere Karte usw., und die neuen Karten
bilden das Schlusslicht.
Auch die alte Literatur ist eine wertvolle Quelle für Namensgut,
beispielsweise die Führer von Fritz Benesch. Er verschweigt zwar durchwegs,
wo er seine Namen her hat, aber seine Angaben sind so detailliert und vor
Ort so genau nachvollziehbar, dass man auch bei den Namen von einer
hochgradigen Korrektheit ausgehen kann.
Bei einem Berg, wo sich in der Literatur kein Name findet, hätte ich
normalerweise wenig Bedenken, den Namen vom Gipfelkreuz in OSM einzugeben.
Ich sehe das als eine Art von Gewaltenteilung: jemand benennt den Gipfel,
wer anderer (Unabhängiger) kartiert ihn dann. So ist ausgeschlossen, dass -
wie im Fall von Peter Paul - jemand OSM missbraucht um sich selber berühmt
zu machen.
--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria
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