[Talk-at] Mentz Aktivitaeten in AT

Jens Steinhauser jens.steinhauser at gmail.com
Mon Jan 18 12:11:39 UTC 2016


Hallo,

Seit einiger Zeit wird anscheinend im Auftrag von Mentz in Oesterreich
gemappt (ueber die 2014 fuer "Forschungsprojekte" auserkorenen
Bahnhoefe [1]). Mir ist es zum ersten mal aufgefallen, als am Wiener
Westbahnhof ein dicker U-Bahn Bahnsteig eingezeichnet wurde, immerhin
mit "fixme=position & shape estimated". Nachdem ichs reverted habe,
wurde eine Woche spaeter der gesamte Bahnhof auf den Kopf gestellt:
Jeder noch so kleine Foodstore erhaelt ein eigenes indoor-Polygon
(fuer ein "Orthogonalize" hats aber meist nicht gereicht, viele sind
schief und krumm), massenhaft Ways uebereinander mit verschiedenen
layer/level, die sich teilweise ihre Eck-Nodes teilen und teilweise
nicht. Verlaufen mehrer Rolltrepen parallel, muss natuerlich jede
einzeln eingezeichnet werden. Geschaefte die sich ueber mehrere
Stockwerke erstrecken gibt es ploetzlich zwei mal, wenn man sie in
dieses Taggingschema zwaengt (z.B. "New Yorker" am Westbahnhof).
Selbst die Umrisse von Liften werden einzeln als Ways eingezeichnet.
usw...

Das Ergebnis ist ein kaum wartbarer Bahnhof, der von einem Anfaenger
schon gar nicht, und auch von einem erfahrenen Mapper kaum bearbeitet
werden kann (aber ich hoers schon kommen: "wenn man JOSM verwendet,
mit zig Plugins, und auf die layer filtert, dann ists doch ganz
einfach"). Kommt irgend ein Geschaeft hinzu, waer meine Motivation da
was nachzutragen auch sehr gering: anstatt einfach einen neuen Node
hineinzusetzen soll ich jetzt sinnlos Ways aufsplitten und neue
hinzufuegen, und waere am Schluss immer noch mit dem Resultat
unzufrieden, weil ich genau weiss, dass die Genauigkeit, die man
durchs Mapping per Way vortaeuscht, nicht zu erreichen ist, und das
3x4 Meter grosse Standl in dem Gebaeude einige Meter wo anderst steht.

Das OSM Datenmodell ist fuer Indoor-Mapping einfach ungeeignet, dafuer
haette man aber nicht alle Bahnhoefe umkrempeln muessen, nachdem das
TU-Wien Hauptgebaeude vor einigen Jahren in einen unglaublich
grausigen Zustand versetzt wurde, war das doch eh schon klar.

Mentz wird wohl irgendeinen Nutzen von einem solchen Mapping haben,
aber hat der grosse Rest der Mapper/Datennutzer was davon? Ausser
einem irrsinnigen Mehraufwand bei selbst kleinen Aenderungen, dem
Versprechen dass es irgendwann, moeglicherweise aber auch nie, ein
ganz, ganz tolles Indoor-Fussgaenger-Routing geben wird, und
falschen/duplizierten POIs (siehe New Yorker Beispiel oben).

lg,
Jens

[1] http://thread.gmane.org/gmane.comp.gis.openstreetmap.region.at/6648



More information about the Talk-at mailing list