[Talk-at] Mappen von Gehsteigen
Kevin Kofler
kevin.kofler at chello.at
Thu Feb 27 19:14:53 UTC 2014
Martin Raifer wrote:
> (1) Fußweg endet im Vakuum?
> (2) Fußweg endet am Tram-Gleis?
Das waren einfach Fehler von mir. :-( Dabei habe ich an sich darauf
geachtet, die Verbindungen zu reparieren, aber (1) habe ich übersehen, und
bei (2) habe ich versehentlich mit einem falschen Punkt verbunden (der Weg
soll natürlich bis zur Straße gehen). Das habe ich jetzt ausgebessert, also
die Wege jeweils mit der Straße verbunden.
> (3),(4) Fußweg quer über geparkte Autos?
Das nennt sich Abstraktion bzw. Generalisierung. Der Weg ist mit der Straße
verbunden, wie es in der OSM üblich ist. Natürlich geht kein Fußgänger
wirklich bis zur Mitte der Straße (schon alleine, weil dort die Fahrbahn
ist, siehe unten).
> (5),(6) Keine Verbindungen vom Platz zum Geh-/Radweg auf der
> gegenüberliegenden Straßenseite?
Die Verbindung ist über den Straßenzug "Urban-Loritz-Platz" (Verbindung
Westbahnstraße - Hütteldorfer Straße), der auch mit dem Fuß-/Radweg
verbunden ist (Node 286198748). Natürlich wird man als Fußgänger nicht in
der Mitte der Fahrbahn gehen, sondern auf dem Gehsteig (bzw. dem
Zebrastreifen der Querstraße). Dieser Gehsteig gehört aber auch zur Straße!
Unlängst hat Wiens Fußgängerbeauftragte Petra Jens in einer TV-Diskussion
ausdrücklich betont, daß die Straße eben NICHT nur die Fahrbahn ist (das ist
eine sehr autozentrische Sicht), sondern der Gehsteig genauso zur Straße
gehört. Wenn wir die Gehsteige aber jetzt alle extra mappen, dann pflegen
wir genau diesen autozentrischen "Straße=Fahrbahn" Irrtum.
Ich bin übrigens ausschließlich mit den Öffis oder zu Fuß unterwegs.
Trotzdem halte ich das getrennte Mapping der Gehsteige nicht für sinnvoll,
auch aus oben erwähntem Grund.
> Dass vorher die footway=sidewalk bzw. footway=crossing Attribute gefehlt
> haben stimmt, aber das hätte man doch einfach korrigieren können, ohne
> blinde Löschwut. :( Dein Vorgehen würde auf Gebäude umgelegt in etwa
> bedeuten, alle jene Häuser zu löschen, wo noch keine Adressen gesetzt
> sind.
Es waren auch andere Dinge drinnen, die z.B. Routing verschlechtert haben.
Da war z.B. der Fußweg ins Vakuum am westlichen Ende der Siebensterngasse.
Dann gab es, wie bereits erwähnt, Wege mit komischen Geometrien, die
eigentlich gesplittet gehört hätten. Auch wenn es theoretisch keinen
Unterschied machen sollte, kann es manche Router verwirren, und ist auch
sonst unschön. Z.B.:
* könnten Router versuchen, den eigenartigen Weg komplett zu verfolgen, auch
wenn es nicht sinnvoll ist, weil es z.B. ein U-Weg ist,
* habe ich zumindest ein Routing-Projekt gesehen, das versucht hat, den
Gehsteigen auch den Namen der nächsten Straße zu geben (die meisten machen
das übrigens nicht, was eben auch ein großes Problem dieses Tagging-
Schemas ist!), was aber auch nur dann geht, wenn der Gehsteig-Way wirklich
der Straße folgt und nicht auf einmal abbiegt.
Dann kam noch dazu, daß an manchen Stellen, etwa bei Neubaugasse #
Richtergasse, kein Übergang gemappt war. Da der nächste Zebrastreifen dort
aber ca. 46 Meter entfernt ist, also deutlich mehr als die im Gesetz
geforderten 25 Meter Mindestentfernung, darf an der Stelle die Straße sogar
ganz legal überquert werden! Und ich kenne keinen, der da zum Zebrastreifen
vor- und dann wieder zurückgehen würde. (Einige tun das ja nicht einmal
innerhalb der 25 Meter. Für die, die sich daran halten wollen, sind die
Zebrastreifen ohnehin schon getaggt.) Da aber alle legalen
Querungsmöglichkeiten eigentlich eine Fläche sind (weil eben ab 25 Meter
Entfernung vom nächsten Zebrastreifen die Straße an jedem Punkt überquert
werden darf), ist das Mappen in der Form von einzelnen querenden Fußwegen im
Grunde Unsinn. (Als "highway=pedestrian" Fläche kannst du die Fahrbahn aber
auch nicht gut mappen. ;-) )
Kevin Kofler
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