[Talk-at] Über Imports

Andreas Labres list at lab.at
Fri Apr 11 10:44:52 UTC 2014


tyr_asd über Imports:
http://www.openstreetmap.org/user/tyr_asd/diary/21628
/al
--- schnipp ---
Imports sind für OpenStreetMap ein sehr zweischneidiges Schwert: Natürlich
führen sie kurzfristig zu besseren Daten, aber sie führen zu keiner nachhaltigen
Stärkung der Community. Vor allem von Außen kommende Imports sind für OSM nicht
nachhaltig, weil sie keine neuen Mapper anlocken und nicht einmal bestehende
Mapper einbindet. Bei OSM kommt es nicht so sehr auf die Quantität der Daten an.
Viel wichtiger sind Qualitätsmerkmale wie Aktualität, Ausgewogenheit,
Nützlichkeit, relative Genauigkeit, usw.

Was ich meine ist: Wenn eine Gegend/Dorf/... in OSM noch schlecht erfasst ist,
ist auch wenig geholfen, wenn auf einmal alle Gebäude da sind, wenn die
eigentlich wichtigeren Dinge wie Straßen, Straßennamen, POIs, usw. fehlen.
Vielmehr würde das eher eine falsche Vollständigkeit vortäuschen („Da sind ja
sogar schon alle Gebäude gezeichnet, da muss ich nichts mehr mappen“). Wenn aber
eine Gegend in OSM schon recht gut erfasst ist, werden die lokalen Mapper von
alleine irgendwann entscheiden, dass es an der Zeit ist, Gebäude nach-und-nach
einzutragen. Dabei werden sie sich dann automatisch der jeweils besten
verfügbaren Datenquellen bedienen: Entweder vom Luftbild abzeichnen (zur Zeit
die einzige Option), oder ein Import von etwaigen offenen Datensätzen. Wie man
sieht, ein von Außen "aufgezwungener" Import ist so oder so nicht notwendig.

Ich kann dir mehrere Beispiele nennen, wo verfrüht durchgeführte Imports zu
einer Verschlechterung der Gesamtsituation für die OSM-Community geführt haben:
Meran war eine der ersten öffentlichen Institutionen, die ihre Daten (speziell
für OSM) freigegeben haben. Das kam damals sehr gut an, schaffte es sogar in
eine OSM-Hall-of-Fame. Jetzt, fast 7 Jahre später, kann man feststellen, dass
Meran in OSM zu den am schlechtesten gemappten Gemeinden Südtirols gehört (im
Verhältnis zur Einwohnerzahl wahrscheinlich das Schlusslicht). Ähnliche Stories
findet man in OSM zu Hauf: in Frankreich, im Veneto, in der Emiglia Romagna, …
Und von dem "wenig erfolgreichen" TIGER-Import in den USA muss ich
wahrscheinlich auch nicht viel erzählen.

Für bestimmte Daten kann bzw. sollte man schon Ausnahmen machen. Dazu gehören
Sachen wie administrative Grenzen, weil diese alternativ kaum anders zu erfassen
sind. Adressen gehören in gewisser Weise wahrscheinlich auch zu dieser Kategorie.

Versteht mich bitte nicht falsch: OSM freut sich natürlich über alle Daten, die
es bekommt, aber, wie oben geschrieben, nur wenn diese für OSM jeweils auch
sinnvoll einsetzbar sind. Auch wären wir natürlich auch über jede technische
Unterstützung dankbar. Nur gäbe es in OSM genug Dinge, die viel dringender
Arbeit benötigten als als ein Import fehlender Gebäudeumrisse. Hier in Südtirol
denke ich da einmal spontan an die Vervollständigung der Straßennamen,
Qualitätskontrolle für POIs, Kontrolle von sicherheitsrelevanten Merkmalen von
Wanderwegen, usw.




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