[Talk-at] Forum statt Mailingliste

Martin Raifer tyr.asd at gmail.com
Wed Oct 16 11:23:46 UTC 2013


Am 16.10.2013, 07:06 Uhr, schrieb Michael Maier  
<Michael.Maier at student.tugraz.at>:
> Nein! Nein! Nein!


Ich kann nur von mir persönlich sprechen, aber für mich war die  
"Mailingliste" sehr lange der Grund mich nicht stärker in OSM zu  
engagieren. Anstatt mich öfter mich mit Anderen auszutauschen habe ich  
einfach lange mein eigenes Süppchen gekocht bzw. nur über persönliche  
OSM-Nachrichten Ideen ausgetauscht.

Ich finde, dass Mailinglisten im Allgemeinen nicht unbedingt der  
Kommunikation förderlich sind, für ein so heterogenes Projekt wie OSM.  
Hier ein paar Gründe, wieso ich das denke: (1) Mailinglisten haben ein  
antiquiertes Image und sind viel zu kompliziert zu bedienen. (2) Man wird  
mit Nachrichten zwangsbeglückt (nichteinmal ein opt-out aus Threads ist  
möglich). (3) Man kann praktisch nicht auf vergangene Nachrichten  
antworten, die vor der eigenen Anmeldung an die Liste erstellt worden. (4)  
Nachrichten können nicht korrigiert oder ergänzt werden.

Punkt (1) führt dazu, dass nur technisch versierte Benutzer sich überhaupt  
anmelden.
Punkt (2) führt dazu, dass man sich auch als technisch Versierter eher  
nicht anmeldet, wenn einem nur gewisse Themen einer Liste interessieren  
würden. Außerdem ist nicht Jeder zu 100% in OSM involviert und möchte  
Jeder Diskussion folgen. Wenn man als Neuling nur eine kurze Frage hat,  
aber nach der Anmeldung täglich dutzende Mails eintrudeln fühlt man sich  
schnell vollgespamt.
Punkt (3) ist einfach nur lästig und führt dazu, dass Threads regelmäßig  
zersplitten.
Punkt (4) führt dazu, dass man sich jedes Posting mehrmals überdenkt. Wenn  
man keine Möglichkeit hat, nachträglich Fehler auszubessern, oder seinen  
Standpunkt inhaltlich zu ergänzen, überlegt man sich 3 mal ob man  
überhaupt etwas posten möchte. So geht es mir gerade bei diesem Posting.

Damit finde ich, dass damit eine Mailingliste alles andere als eine  
freundliche Umgebung für "allgemeine Diskussionen" für eine heterogene  
Gruppe von Leuten ist.

(Eine Mailingliste mag ja vielleicht das Richtige für die  
Linux-Kernel-Entwickler sein (technisch versierte Leute, im allgemeinen  
alles Leute die sehr stark engagiert sind und man möchte bewusst nicht  
freundlich für Neulinge sein um das Niveau der Diskussionen hoch zu  
halten). Aber eben nicht für OSM "talk".)

Dies wird unterstützt durch die Erfahrungen, die ich bisher im OSM-Forum  
gemacht habe. Außerdem habe ich schon von mehreren Leuten gehört, dass  
sich diese bewusst nicht an Diskussionen beteiligen mochten, weil diese in  
einer Mailingliste stattfinden…


Patentlösung für dieses Problem habe ich natürlich keine. (Sicher hat die  
Mailingliste auch ihre Vorteile und Foren ihre Nachteile.) OSM ist aber  
wohl groß genug, mehrere Diskussionsplattformen parallel zu haben. Eine  
Möglichkeit wäre dann z.B. das "Germany"-Forum in  
"Germany-Austria-Swizzerland" umzubenennen.

Ich finde aber, dass es am wichtigsten ist zu verstehen und zu  
akzeptieren, dass in den Mailinglisten hauptsächlich nur "Hardliner" aktiv  
sind, und dadurch Diskussionsergebnisse nicht mehr unbedingt repräsentativ  
sind. (Gerade deswegen bin ich der Meinung, dass Abstimmungen, Umfragen,  
o.Ä. wenn immer möglich vermieden werden sollen. Denn wir paar Hansln auf  
der Mailingliste können nie und nimmer für alle Mapper entscheiden. Was  
wir aber machen können ist diskutieren und aufgrund von objektiven  
rationalen Begründungen einen Konsens finden.)


Mit liebsten Grüßen
Martin, der noch ein letztes mal überlegt, diese Mail trotzdem nicht  
abzusenden.


PS: Ist euch bewusst, dass das Diskussions-Volumen in den  
OSM-Mailinglisten seit einigen Jahren rückläufig ist, obwohl OSM  
klarerweise immer noch wächst? Woran das wohl liegen wird?




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