[Talk-at] Haltestellen, Gehwege und Blindgänger

J. jbslists at online-rudel.net
Mon Sep 5 05:00:48 UTC 2011


HI Flaimo und Alle,

> wenn klar erkennbar ist wo die stop positions sind, dann
> zeichne ich sie auch dort ein, 

Und selbst wenn nicht 100% klar ist, wo sie sind, ist es sinnvoll, zwei Haltepunkte einzuzeichnen und entsprechend zu taggen. 
- Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Linie in zwei Fahrtrichtungen zwei abweichende Haltepunkte hat ist wesentlich größer als umgekehrt.
- Da beim routen früher oder später auch Fahrplan- und/oder Realtime-Informationen einfließen müssen, muss es die Möglichkeit geben, getrennte Infos zu hinterlegen.
- Der Umgang mit Mehrfachhaltestellen (Platz für mehr als ein Fahrzeug ohne klare Zuordnung, wo welche Linie zu halten kommt) ist auch mit einer Haltestelle pro Fahrtrichtung schon schwer genug 
- Erweiterte Informationen sind Einstiegspunkt- und nicht Haltestellenabhängig. So befindet sich z.B. die Haltestelle Carminweg der Linie 26 in Wien in Fahrtrichtung 1 auf einer Gehsteigvorziehung, die über dies nicht klar als solche zu erkennen ist, wohingegen sich die Haltestelle in Fahrtrichtung 2 auf einem Mittelbahnsteig mit Gehwegabsenkung befindet, der über dies noch durch ein Geländer von der entsprechenden Fahrbahn abgetrennt ist. Die beiden "Fahrertüren" haltender Bims liegen wohl kaum 15 m auseinander, aber es sind dennoch völlig unterschiedliche Situationen.

Ergänzung zu diesem und dem Gehwegthema:
Der Wahrnehmungshorizont eines Blinden Menschen kann in guter Näherung mit 1 m angenommen werden; Das entspricht dem mittleren Abstand Körperschwerpunkt - Stockspitze. Damit liegt er in der Größenordnung anzunehmender künftiger Positionierungssysteme.
Neben den Alltäglichen Unbilden, wie Nullabsenkungen von Gehsteigen gibt es auch noch die wirklich gefährlichen Höhenhindernisse. Darunter sind z.B. über dem Gehwegbereich angebrachte Spiegel oder Markiesen zu verstehen. Diese sind mit dem Stock _nicht_ wahrnehmbar und verursachen auf diese Weise einen unvermeidbaren und ungebremsten Aufprall mit Gehgeschwindigkeit bei zu meist recht kleiner Trefferfläche. Hindernisse dieser Art sind so genau wie irgend möglich zu erfassen bzw. es darf keine Entscheidung getroffen werden, die eine solche Erfassung unnötig schwierig macht.

Wenn ich mir auf der einen Seite meine fast ein viertel Jahrhundert währende IT-Praxis und auf der anderen Seite das jüngst durch eine Markiese entstandene Cut über meiner rechten Schläfe ansehe, so komme ich recht rasch zu der Einsicht, dass mein Berufsschullehrer Recht hatte, als er uns eingebläut hat, dass Computer dem Menschen zu dienen hätten und nicht umgekehrt.
Gruss 

J.





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